Offener Weihnachtsbrief 2015

Liebe Tierfreunde und Unterstützer der Sozialen Futterstelle,

auf das Jahr 2015 zurückgeschaut, bewegten wir viel. Ein Jahr was uns auch nachdenklich macht, immer mehr Menschen, die in die Armut rutschen. Der Zulauf von Neukunden steigt weiterhin enorm an. Es gibt Tage, an denen wir an unsere Grenze kommen. Ersichtlich an den Futtermengen, monatlich geben wir 2,5 Tonnen und mehr (im Jan. 15 noch 1,2 Tonnen) an unsere Vierbeiner raus. Bei den Tierarztkosten-Zuzahlungen sieht es nicht anders aus, sie stiegen bis auf das Dreifachen an im Vergleich zu 2014.

Unser neues Projekt, die Einführung des mobilen Sozialdienstes traf einen neuralgischen Punkt. Unsere Sozialarbeiterin war innerhalb zwei Monate schon voll ausgelastet. Wir glaubten, wir haben schon viel mitgekommen an Elend und Armut, jetzt aber ist noch mal eine Steigerung hinzukommen, kaum zu glauben, dass es sowas in unserem reichen Deutschland gibt. Senioren, die schon völlig resigniert haben, kaum glauben können, dass ihnen jetzt geholfen wird. Menschen, die sich aufgegeben haben, nur noch ihr vierbeiniger Liebling bringt sie dazu, ein wenig Tagesstruktur aufrecht zu halten.

Kessy, 10 Jahre!  Kessy, 10 Jahre

Ein kleines Beispiel und davon könnten wir viele erzählen: Vor ein paar Monaten bekamen wir eine Neukundin über unsere Sozialarbeiterin (zwischenzeitlich hat es sich rumgesprochen!) Die Kundin schwerstkrank mit 2 kleinen Hunden.  Das Sorgenhündchen, die kleine Kessy, austherapiert, Krebs – es wurde schon über Einschläfern gesprochen. In der Ausgabe bei der Erstaufnahme klammerte sich die Kundin an die Hündin. Gespräche mit der Tierärztin, nur noch Schmerzmittel, OP in diesem Alter abwegig. Da Kessy sich noch sehr lebhaft und interessiert zeigte, stellten wir sie unserer THP vor. …………Heute ein paar Monate später hat sich Kessy stabilisiert, sie läuft in der Ausgabe herum – sehr aufgeweckt.

Besonderes Futter nach Austestung, homöopathische Mittel und Heilkräuter, nur noch ganz wenig an Schmerzmitteln brachte die Verbesserung – wir wissen alle eine geschenkte Zeit! Wir haben das erste Mal in der letzten Sprechstunde ein Lächeln auf dem Gesicht der Kundin gesehen!

All dies könnten wir ohne unsere treuen Spender/innen nicht schaffen und somit auch im Namen unserer Kunden ein ganz ganz großes Dankeschön an Sie.

 In das Jahr 2016 gehen wir nicht unbeschwert, sondern mit Sorgenfalten. Auf der einen Seite sehen wir einen Zulauf von Neukunden mit meist alten und/oder kranken Tiere, somit weiterhin mehr Futter und mehr Kosten. Auf der anderen Seite erleben wir seit Monaten einen Spendenrückgang. Leider stimmen wir die Kunden seit November darauf ein, dass schwere Zeiten auf uns zukommen. Die letzte November-Ausgabe war mit den Kunden eine sehr stille, nachdenkliche Ausgabe. Noch wollen wir keinen Aufnahmestopp von Neukunden verhängen, aber wie lange können wir das durchhalten?

Unser Weihnachtswunsch an Sie – unterstützen Sie uns bitte weiterhin, jeder Cent und jede Dose/Tüte Futter hilft uns!

Das gesamte Team und der Vorstand wünschen Ihnen eine ruhige Adventszeit, ein frohes, besinnliches Fest im Kreise Ihrer Familie und einen kraftvollen Start ins neue Jahr!

Ihre Gudrun Wilke mit dem Futterstellen-Team

P.S. Die letzte Ausgabe in diesem Jahr findet am 19.Dezember 2015 statt. Anschließend gehen wir in die Weihnachtsferien. Am 16. Januar öffnen wir zur ersten Ausgabe 2016.

advent

 

 

 

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